Geschichte
«90 Jahre Einsatz für die Frauen vom Land – mutig, hartnäckig, ausdauernd, kreativ und selbstbewusst: Seit seinem Bestehen hat sich der SBLV für die Frauen vom Land unersetzlich gemacht.»
Sanna Bührer Winiger, Agrarjournalistin
Meilensteine des SBLV
Der SBLV feiert 90 Jahre Verbandsgeschichte! Ab unserem Jubiläum dem 5. Juli 2022 findest du hier immer wieder neue Geschichten und Meilensteine des SBLV! Sei gespannt und verfolge unseren Weg mit!
Heute
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der SBLV heute
Wir, die Frauen vom Land. gemeinsam. kompetent. engagiert.
2020 präsentierte der SBLV seine Vision 2030 „Wir, die Frauen vom Land. gemeinsam. kompetent. engagiert.“
Der Verband will gemeinsam Brücken zwischen Stadt und Land, den Generationen, Berg und Tal, Produzentinnen und Konsumentinnen schlagen.
2010er
Mehr Frauen in die Politik!
Für die politische Frauenförderung setzte der SBLV seine Sichtbarkeit ein. Im Rahmen des Projekts „Frauen wählen“ bot der SBLV 2015 erstmals allen National- und Ständeratskandidatinnen aus seinen Reihen, unabhängig der Parteizugehörigkeit eine Plattform an und organisierte einen Stehlunch im Bundeshaus Das Projekt war erfolgreich, dass es auch bei weiteren Wahlen wiederholt wurde.
2006
Fusion SVKB und SLFV*
zum SBLV
Der SBV fusionierte 2006 mit seiner Schwesterorganisation, dem Schweizerischen Katholischen Bäuerinnenverband SKBV. Im Jahr 2005 hatte die ordentliche Delegiertenversammlung des SBV grünes Licht für diese Fusion gegeben – ebenso wie für eine Namensänderung in „Schweizerischer Bäuerinnen- und Landfrauenverband SBLV“ an der ordentlichen Versammlung im Jahr 2006. Die Namensänderung symbolisierte den Beginn einer neuen Einheit für alle Bäuerinnen und Landfrauen mit 27 Mitgliedsorganisationen und über 69’000 Mitgliedern.
2000er Jahre
Zeichen der Gleichstellung
Das Ziel des Verbandes war und ist nicht nur die Gleichstellung der Bäuerinnen. Alle Frauen sollen endlich für gleiche Arbeit den gleichen Lohn erhalten; oder überhaupt ein Entgelt, wie etwa bei der Pflege Angehöriger zu Hause. Denn die bei Frauen weit verbreitete freiwillige Care-Arbeit im Familienumfeld wird oft nicht wahrgenommen, geschweige denn auch nur minimal abgegolten. In der neuen Kommission Familien- und Sozialpolitik werden diese Themen vorangebracht.
Durch mehreren Interventionen beim Bundesamt für Landwirtschaft BLW und beim Bundesrat, erreichte Ruth Streit, (SBLV-Präsidentin von 2002 bis 2011), dass der Abschluss Bäuerin mit Fachausweis (Bäuerin FA) dem Abschluss Landwirt EFZ gleichgestellt wird. Damit haben auch Bäuerinnen/bäuerliche Haushaltleiter mit FA Zugang zu Direktzahlungen und zu Investitionskrediten. Eine grosse Errungenschaft des Verbandes, welche die Bauernfamilien absichert.
1990er
Zeitgemässe Ausbildung
1995 trat das revidierte Ausbildungsreglement in Kraft, seit welchem der Weg zum Diplom neu über zwei Stufen führt. Wer die bäuerlich-hauswirtschaftliche Fachschule besucht, absolviert als 1. Stufe die Berufsprüfung und erwirbt dadurch den Titel «Bäuerin mit eidg. Fachausweis (Bäuerin FA)». Zur Erreichung der 2. Stufe der höheren Berufsbildung Bäuerin, steht diesen Frauen anschliessend die Betriebsleiterschule offen, an die bis 1999 nur Landwirte:innen EFZ zugelassen waren. Dort holen sich die Bäuerinnen betriebswirtschaftlich und unternehmerisch weiteres Rüstzeug für den Abschluss «Dipl. Bäuerin HFP».
1980er
50-Jahr-Jubiläum
1980 öffnete sich der Schweizer Bauernverband SBV den Bäuerinnen und schuf für die Verbandspräsidentin des SLFV* erstmals einen Sitz im Leitenden Ausschuss (heute Vorstand). Politisch standen erneut Frauenrechte im Fokus: das neue Eherecht, wofür sich die Landfrauen nachhaltig engagierten. Beim Bundesamt für Landwirtschaft BLW forderten sie eine bessere Bewertung der Betriebsarbeit der Frauen bei der Paritätslohnberechnung. 1982 feierte der SLFV* sein 50-Jahr-Jubiläum. Mit bereits 17 Mitgliedorganisationen vertrat er über 57’000 Mitglieder.
1971
Frauenstimmrecht
1959 hatte sich der SLFV* bei der ersten Abstimmung zum Frauenstimmrecht zurückgehalten und sich nicht an einer Pro-Kampagne beteiligt: Zu viele Bäuerinnen waren dagegen. Zwölf Jahre später unterstützte der Verband die Ja-Parole. Mit der Annahme des Frauenstimmrechtes am 7. Februar 1971 erhielten die Bäuerinnen und Landfrauen – 39 Jahre nach Gründung des Verbandes – das eidg. Stimm- und Wahlrecht.
1960er
Berufsprüfung tritt in Kraft
1962 schaffte der SLFV* einen jahrelang vorbereiteten und hart erarbeiteten Durchbruch: Der Bundesrat setzte ein erstes Reglement zur Berufsprüfung der Bäuerinnen in Kraft. Unterstützung erhielt der SLFV* vom Schweizerischen Verband katholischer Bäuerinnen (SVKB), mit dem er 44 Jahre später (2006) fusionierte. Zudem forderte der Verband bei der FAT**, heute Agroscope, Forschung und Bereitstellung von Grundlagen zur bäuerlichhauswirtschaftlichen
Aus- und Weiterbildung und Beratung.
*Hinweis: Bei der Gründung hat sich der Verband SLV genannt, 1949 gabs den Namenswechsel zu SLFV, 2006 zu SBLV.
**FAT = Forschungsanstalt für Betriebs- und Landtechnik
1950er
Politische Einflussnahme
Politisch nahmen die Landfrauen ab 1950 Fahrt auf: Sie wehrten sich gegen den Abbau der Bundesgelder für den hauswirtschaftlichen
Unterricht in den Primarschulen. Sie machten die Kranken- und Unfallversicherung sowie das Gesetz der Mutterschaftsversicherung zu ihrem Thema, brachten sich bei Verordnungen zu Fleisch, Milch sowie Eiern ein und blieben bezüglich einer nationalen Berufsausbildung Bäuerin hartnäckig am Ball. 1951 erreichte der Verband, dass im Landwirtschaftsgesetz jungen Frauen das gleiche Recht für eine berufliche Ausbildung zugestanden wurde wie jungen Männern.
1940er
Anerkennung des Bundes / Berufsprüfung
1942 anerkannte die Abteilung für Landwirtschaft des Bundes den SLV* als landwirtschaftlichen Verein. Ein Sekretariat in Brugg wurde geschaffen. Bereits 1933 hatte der Verband bernischer Landfrauen
eine bäuerliche Lehrtöchterprüfung eingeführt, 1944 gar eine Berufsprüfung für Bäuerinnen – ein wichtiger Schritt für einen zukünftigen nationalen Diplomabschluss. 1947 fassten die Landfrauen eine Resolution zugunsten der Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV, die im Juli 1947 vom Volk angenommen wurde.
*Hinweis: Bei der Gründung hat sich der Verband SLV genannt, 1949 gabs den Namenswechsel zu SLFV, 2006 zu SBLV.
1932
Gründung des Schweizerischen Landfrauenverbandes SLV*
Die fünf kantonalen Verbände Kantonaler Bäuerinnenverband Schaffhausen, Aargauischer Landfrauenverband, Bäuerinnenvereinigung beider Basel, Verband bernischer Landfrauenvereine und Association des Paysannes Vaudoises formierten sich am 5. Juli 1932 zum Schweizerischen Landfrauenverband SLV* mit dem Ziel der sozialen, wirtschaftlichen und ethischen Förderung der Bäuerinnen. Damit vertraten sie bereits 12’000 Bäuerinnen.
*Hinweis: Bei der Gründung hat sich der Verband SLV genannt, 1949 gabs den Namenswechsel zu SLFV, 2006 zu SBLV.
1918
Erste Bäuerinnenvereinigung der Schweiz
1918 hat die initiative Bäuerin Augusta Gillabert-Randin in Moudon (VD) die erste Bäuerinnenvereinigung der Schweiz gegründet, zur gemeinsamen Produktevermarktung und zum günstigeren Einkauf
von Sämereien. Für ihre Verdienste wurde Augusta Gillabert zur ersten Ehrenpräsidentin des Schweizerischen Landfrauenverbandes
ernannt. 1927, fast ein Jahrzehnt später, gründeten die Schaffhauser Bäuerinnen den ersten Kantonalverband der Schweiz.
vor 100 Jahren
Hartes Chrampfen
Ob auf dem grossen Gut oder im kleinen Heimetli: So oder so arbeiteten Bäuerinnen hart. Sie gehörten nicht in einen Verband und sie gehörten schon gar nicht in die Politik, war die gängige gesellschaftliche Meinung. Nicht nur die allermeisten Männer dachten übrigens so, sondern auch viele Frauen, wie sich noch Jahrzehnte später bei den Diskussionen um das Frauenstimmrecht zeigen sollte.
Ehemalige Verbandspräsidentinnen
Christine Bühler
Romont BE
2011 – 2019
Ruth Streit-Imhof
Aubonne VD
2002 – 2011
zum Bericht der WOZ von 2011
Annemarie Will-Kohler
Ursenbach BE
1994 – 2002
Rosmarie Ledermann-Scheurer
Muntelier FR
1986 – 1994
Kläri Gerber-Gugelmann †
Nürensdorf ZH
1969 – 1986
Maria Ott-Ulrich †
Oberwil ZG
1964 – 1969
Margrit Messmer †
Zürich ZH
1959 – 1963
Marie Zwahlen †
Chêne-Bougeries GE
1952 – 1959
Hanni Pestalozzi †
Wil SG
1946 – 1952
Bericht in der BauernZeitung
Lili Kohler-Burg †
Linn AG
1939 – 1946
Elsa Lichtenhahn-Maier †
Neuhausen SH
1935 – 1939
Anna Schneider-Schnyder †
Münsingen BE
1932 – 1935
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