Biodiversität: Was tut die Landwirtschaft
Durchschnittlich 19% der Betriebsfläche stellt jede Bauernfamilie für ökologisch wertvolle Lebensräume zur Verfügung. Auf die gesamte Schweiz bezogen erreichen wir somit eine Fläche so gross wie der Kanton Luzern und Zürich zusammen, die auf unseren Bauernbetrieben speziell für die Biodiversität reserviert ist.
Je nach Lage des Betriebes sind diese Flächen anders gestaltet, somit können Landwirt:Innen selbst entscheiden, was zu ihrem Betrieb am besten passt. In den Bergregionen erhöhen vor allem extensive Wiesen die Artenvielfalt. In der Talzone werden Biodiversitätsförderflächen in den Ackerbau integriert, um Nahrungs- und Rückzugsmöglichkeiten für Feldhasen und bodenbrütende Vögel zu schaffen.
In den Bergregionen findet man viele extensive Wiesen. Diese Wiesen sind ungedüngt und werden erst nach der Hauptblühte gemäht. Dadurch können seltene Pflanzen wie Orchideen oder Enzianarten absamen, Insekten profitieren vom Nektarangebot und seltene Tierarten können sich fortpflanzen. In der Talzone werden Biodiversitätsförderflächen mit Kulturen im Ackerbau kombiniert. Beispielsweise können Rotationsbrachen in die Abfolge von anderen Kulturen wie Kartoffeln oder Getreide integriert werden. Auf diesen Flächen, welche bis zu drei Vegetationsperioden bestehen bleiben, werden einheimische Ackerwildkräuter und Leguminosen angesät. Dünger und Pestizide dürfen nicht eingesetzt werden. Feldhasen und bodenbrütende Vögel finden in den Rotationsbrachen Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten.
Corina Blöchlinger, Präsidentin Fachbereich Agrarpolitik SBLV