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Tag der Hauswirtschaft: Weniger ist mehr

Jedes Jahr am 21. März findet der Tag der Hauswirtschaft statt. Das diesjährige Thema «Konsum neu denken» regt dazu an, sich über einen nachhaltigeren Warenkonsum Gedanken zu machen. Die Landfrauen geben dazu ihr Wissen weiter.

HAUSHALT: Nachhaltig konsumieren

Autorin:
Trudi Berchtold

Je grösser eine Stufe, desto mehr Wert sollte auf diese Verhaltensweise gelegt werden.

Die 7-stufige Nachhaltigkeitspyramide bietet eine Orientierung, wie der Konsum reduziert und nachhaltiger gestaltet werden kann. Jeder Schritt zählt. Beginnen Sie heute – der Umwelt zuliebe!

1. Nutzen, was man hat:
Bevor wir etwas Neues kaufen, sollten wir uns fragen, ob das, was wir bereits besitzen, noch ausreicht oder wiederverwendet werden kann.

2. Reparieren / Upcycling:
Anstatt Dinge wegzuwerfen, können sie repariert oder kreativ umgestaltet werden.

3. «Selber machen»:
Produkte selbst herstellen oder anpassen, fördert die Individualität.

4. Ausleihen / teilen / mieten:
Dinge nur dann besitzen, wenn sie wirklich nötig sind – andernfalls lieber ausleihen, teilen oder mieten.

5. Tauschen:
Gebrauchte Gegenstände gegen andere tauschen, sorgt für Abwechslung.

6. Gebraucht kaufen:
Secondhand-Produkte sind oft genauso gut wie Neue.

7. Neu kaufen:
Nur wenn es keine bessere Alternative gibt und sich dann bewusst für ein Produkt entscheiden, das nachhaltig produziert, langlebig und reparierbar ist.

GESUNDHEIT: Sharing is caring

Autorin:
Doris Marti

Statt neue Produkte zu kaufen, lohnt es sich, Dinge gemeinsam zu nutzen, leihen oder zu tauschen – privat, in der Nachbarschaft oder über spezielle Anbieter.

Bücher, Spiele, Werkzeuge, Küchen- und Gartengeräte, Sportausrüstung oder sogar Fahrräder und Autos lassen sich heute unkompliziert teilen oder mieten. Biblio- und Ludotheken ermöglichen es Kindern und Familien Spielsachen und Gesellschaftsspiele kostengünstig auszuleihen, um so Abwechslung zu schaffen. Das Mieten von Werkzeugen, Geräten, Kinderzubehör oder Kleidung – etwa über Online-Plattformen und Mietläden ergänzt diesen Gedanken. Gerade selten benötigte Gegenstände sind dafür gut geeignet.

Auch der private Tauschhandel hat viele Vorteile, denn Dinge zu tauschen, schafft nicht nur Raum im eigenen Zuhause, sondern bringt auch Freude an Neuem. Ein aktiver Austausch und das Teilen von Ressourcen fördern den sozialen Zusammenhalt, schaffen Verbindungen und verbessern das allgemeine Wohlbefinden. So wirkt das Prinzip «Sharing is caring» auf mehreren Ebenen – ökologisch, wirtschaftlich und sozial. Gemeinsam zu nutzen, was bereits existiert, bedeutet nachhaltig zu handeln und zeigt, dass weniger besitzen nicht Verzicht bedeutet, sondern Freiheit und Gemeinschaft ermöglicht.

GARTEN: Nutzen was man hat…

Autorin:
Debora Heusser

Bewusster Konsum basiert auf dem täglichen Bedarf und nicht auf kurzfristigen Wünschen oder Trends. Im Garten «Nutzen, was man hat» ist eine Einladung, die Ressourcen zu schätzen, die vor der eigenen Haustür wachsen, und bewusst mit ihnen umzugehen.

So können Beikräuter wie Vogelmiere, Franzosenkraut, Gundelrebe oder Giersch, Salate oder Suppen verfeinern. Das Kraut von Karotten kann frisch oder getrocknet als Petersilie-Ersatz verwendet werden. Junge Blätter von Randen eignen sich zur Herstellung von Smoothies und aus Radieschenblättern lässt sich mit Baumnüssen, Rapsöl und Hartkäse ein Pesto zaubern. Bewusster Konsum heisst auch auf das zu setzen, was zu jeder Jahreszeit in der Region wächst. Dies fördert nicht nur die lokale Landwirtschaft, sondern spart auch CO2 Emissionen, die durch den Transport von Lebensmitteln entstehen.

BASTELN: Reparieren oder Upcyclen statt Wegwerfen

Autorin:
Nicole Eckert

Ein bewusster Umgang mit dem, was wir besitzen, ist nicht nur nachhaltig, sondern auch inspirierend – denn oft steckt in alten Dingen mehr Potenzial, als man denkt. Produkte zu kaufen, die langlebig und reparierbar sind, schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Ob Kleidung, Haushaltsgeräte oder Möbel – oft sind es nur kleine Handgriffe, die notwendig sind, um etwas wieder funktionstüchtig zu machen oder sogar umzugestalten. Alte Stoffe werden zu neuen Taschen, Möbel erhalten durch Schleifen und etwas Farbe neuen Glanz und aus kaputten
Geräten werden wieder funktionierende Alltagshelfer. Flickwerkstätten, Repair-Cafés und ähnliche Initiativen bieten die Möglichkeit, defekte Gegenstände gemeinsam zu reparieren und ihnen ein zweites Leben zu schenken.

NACHHALTIGKEIT: «Selber machen»

Autorin:
Virginie Bugnon

Das Einmachen von Gemüse verringert Food-Waste.

«Selber machen» lässt sich in vielen Bereichen des Alltags umsetzen – sei es in der Küche, im Garten, beim Basteln oder bei der Kleidung.

Weniger Verpackungsmüll und Food-Waste, längere Haltbarkeit von Lebensmitteln durch Einmachen oder Fermentieren. Selber machen hat gerade in der Küche viele Vorteile. Hier ein Rezept für eingemachtes Rotkraut:

Zutaten

Für 3 Gläser à 6 dl

2kg Rotkraut (in feine Streifen geschnitten)
3–4 Äpfel (klein gewürfelt)
1,5 dl Apfelessig
7–7,5 dl Wasser
1 TL Zimt
1 Msp Chiliflocken
3 TL Salz, Pfeffer
2 EL Zucker

Zubereitung

1.
Alle Zutaten in eine Pfanne geben und 30–40 Minuten köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen.

2.
Rotkraut ohne Sud in saubere, heiss ausgespülte Gläser füllen, Sud nochmals aufkochen, siedend heiss bis knapp unter den Rand dazugiessen. Rand reinigen und Gläser sofort verschliessen. Auskühlen lassen.

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