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Die Kunst des Recyclings

Autorin:
Silvia Amaudruz

Im Projekt #ALMA des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes (SBLV) geben Bäuerinnen und Landfrauen ihr wertvolles Wissen weiter.

Sie verraten ihre Tipps & Tricks zu den Themen Kochen, Garten, Gesundheit & Beauty, Upcycling und Haushalt.

Es ist eine Aufgabe die uns jeden Tag begleitet und dieser wir doch oft zu wenig Achtung schenken. Wir glauben, wir sind gut im Recyclen und Wiederverwerten, aber stimmt das?

In den letzten Jahren hat sich unser Konsumverhalten und somit auch das Recycling stark verändert. Fast alle Abfälle können entsorgt werden. In den vergangenen 50 Jahre hat sich die jährliche Produktion von Abfällen mehr als verdoppelt. Durchschnittlich produziert ein Schweizer:in etwa 700kg Abfall pro Jahr. Die Schweizer:innen sind aber auch Champions im Recyclen. Trotz der guten Zahlen können und sollen wir uns nicht einfach ausruhen. Eine richtige, sorgfältige und konsequente Separatsammlung ist heute und auch in Zukunft entscheidend. Schliesslich schont die Wiederverwertung von Rohstoffen Ressourcen, spart Energie und schafft Sekundär-Rohstoffe.

Eine gute Devise ist: vermeiden – wiederverwenden/recyclen

Am besten ist es nach wie vor zu versuchen Abfall wo es geht zu vermeiden und ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen. Dies beginnt bereits beim Einkaufen. Wie einfach ist es, selbst genähte Baumwollsäckli zu benutzen, um Früchte und Gemüse einzupacken. Getreide, Flocken, Reis und vieles mehr können im Offenverkauf direkt in eigene Gläser abgefüllt werden. Achtung: kaufen sie nicht zu grosse Mengen davon, da Getreide bei schlechter Lagerung schnell verderben.

Das Recyclen beginnt im Kleinsthaushalt wie in der Gross-Familie. In einem Kehrichtsack von 35l könnte etwa die Hälfte verwertet werden. Rund ein Drittel des Kehrichtsackes sind mit Essensreste und Rüstabfälle gefüllt.

Bevor der Müll in die Verwertungsanlagen kommt, muss er richtig getrennt werden und das beginnt zu Hause. Eine gute Möglichkeit ist, verschiedene Abfalleimer bereitzustellen. Somit geht man nur ein Mal pro Monat in die Sammelstelle. Alles was im Restabfall landet wird direkt verbrannt und hat keine Chance in den Recyclingkreislauf zu gelangen.

PET

Nicht alles was mit PET beschriftet ist gehört in die PET-Sammlung. Nur die Plastikgetränkeflaschen mit dem Logo «PET» können zu neuen Flaschen recycliert werden. Luft raus – Deckel drauf! Gepresst benötigen Flaschen dreimal weniger Platz. Sowohl in der Tragetasche wie auch im Sammelcontainer und im Lastwagen.
Die anderen Flaschen wie z. B. Salatsaucenflaschen, Wasch- und Reinigungsmittel, Shampoos, Lotionen, Essig, Oel etc. gehören in den speziellen Plastikrecyclingsack.

Bio-Abfall

Natürlicher Bio-Abfall kann, richtig recycelt, zu Dünger und Erde werden und damit nach dem Kreislaufprinzip immer wieder für neues Leben sorgen.
Achtung: Altholz, Karton, Papier, Katzenstreu, Zigarettenstummel und Asche gehören nicht in den Bio-Abfall.

Altöl

Gesammelt werden; Frittier-, Speise- und Motorenöle aber auch Kosmetiköle. Die Entsorgung über die Kanalisation verursacht grosse Schäden und verschmutzt das Trinkwasser. Altöl kann direkt bei der Gemeinde vor Ort abgeben werden.

Weiss- und Stahlblech

Sie können beim Recyclen von hochwertigen Metallen wie Stahl und Zinn getrennt und wiederverwendet werden. Sie sind magnetisch.

Textilien

Ungefähr 65% der gesammelten Textilien werden dem Secondhand-Gebrauch zugeführt. 15% werden zu Putzlappen verarbeitet. Die weiteren 20% werden zerfasert und als Dämmstoff genutzt.
Der Kleidersammlung dürfen saubere, intakte Kleidung und zusammengebündelte Schuhpaare mitgegeben werden. Defekte und schmutzige Kleidungsstücke gehören nicht in die Textilsammlung.

Batterien

Gebrauchte Batterien gelten als Sonderabfall. Es ist eine Pflicht, Batterien an den Verkaufspunkt oder an eine andere Sammelstelle zurückzubringen.

Glas

Wird Glas nach den drei Farben getrennt, kann es optimal wiederverwendet werden. Alle anderen Farben ins grüne Loch werfen. Deckel und Verschlüsse entfernen. Papieretiketten müssen nicht entfernt werden. Lebensmittelgläser bitte unbedingt ausspülen (Hygiene).

Das gehört ins Altglas: Wein- und Getränkeflaschen, Essigflaschen, Konfitüren-, Gurken- und Joghurtgläser.

Das gehört nicht ins Altglas: Fensterglas und Spiegel gehören in die Schuttmulde. Trinkgläser, Glasteller oder Vasen sind oft bleihaltig und gehören in die Schuttmulde. Keramik, Porzellan und Ton (Tassen, Teller, Töpfe etc.) gehören ebenfalls in die Schuttmulde.

Altpapier

Das gehört ins Altpapier: Zeitungen / Magazine, Couverts, Broschüren,
Fotokopien, Eierkartons, Schuhkartons, Blumenpapier, Brötchen- und Obsttüten. Lebensmittelverpackungen aus reinem Papier, Pappe und Karton – aber nur, wenn sie nicht verschmutzt sind, ansonsten in den Haushaltsabfall.

Das gehört nicht ins Altpapier: Saft- und Milchkartons, Suppentüten, Verpackungen von Tiefkühlwaren und andere Verbundverpackungen, Einweg-Pappbecher sowie Back- und Butterbrotpapier und andere
beschichtete Papiere, Fotos, Tapeten, Küchenrollen, Papiertaschentücher und Windeln. Sie alle gehören in den Haushaltsmüll. Quittungen, Eintrittskarten und Automatenfahrkarten sind häufig mit Chemikalien behandelt; auch sie sollten daher direkt in den Haushaltsabfall.

Aluminium

Gesammelt werden: Getränkedosen, Lebensmitteltuben, Joghurtdeckel, Menü- und Backschalen, Haushaltsfolie, Tiernahrungsschalen. Wird von der Aluminiumsammlung gesprochen, denken viele nur an Getränkedosen, aber auch die Aluminiumtuben, -folien, mit dem offiziellen Signet, können zu 100% recycelt werden. Die Dosen zusammenpressen, so wird das Volumen und somit auch die Transportkosten gesenkt. Aludosen werden wieder eingeschmolzen und wiederverwendet. Aluminium ist nicht magnetisch.

Elektronik

Rohstoffe können aus alten Geräten entfernt werden und für neuen Handys, Kühlschränke und Spielzeuge verwendet werden. Elektronik kann in den grösseren Sammelstellen oder bei den Händlern
abgegeben werden.

Plastik

Plastiktragtaschen, Plastik-Verpackungsmaterialien von Nachfüllbeutel, Zeitschriften, Folien von Salat und Aufbackbrot, Plastikschalen von Früchteverpackungen etc. kann man im speziellen Plastikrecyclingsack
sammeln und zurück an die Rücknahmestellen bringen.

TIPPS

  • Papiertragetaschen und beschichtete Kartonschachteln gehören nicht in die Papiersammlung und eignen sich nicht als Sammelbehälter. Sie sind speziell behandelt und beeinträchtigen den Recyclingprozess, zudem fallen sie bei Nässe und Wind auseinander.
  • Kosmetik-, Farb-, Öl- und Lackspraydosen gehören in den Sonderabfall.
  • Kaffee-Kapseln können samt Kaffeesatz in den Sammelstellen abgegeben werden. Nach der Wiederaufbereitung lässt sich das Aluminium in zahlreichen neuen Produkten einsetzen, z.B. in Fahrrädern oder in Autoteilen.

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